MedTech-Unternehmen müssen digitaler werden

Welche Rolle spielt der E-Commerce dabei?

Wie wichtig eine starke Gesundheitswirtschaft für ein Land ist, führt uns die weltweite Corona-Pandemie vor Augen. In vielen Nationen dieser Erde ist das Gesundheitssystem durch Corona-Patienten direkt an seine Grenzen und weit darüber hinausgelangt. In Deutschland sind wir diesbezüglich bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Aber die Krise stellt das Gesundheitswesen auf eine harte Probe. Denn sie zeigt exemplarisch - an einem leider realistischen Szenario - dass digitale Technologien unabdingbar sind, um die Patientenversorgung zu gewährleisten und effizienter zu gestalten.

Damit genau das passiert und um das Potenzial digitaler Strategien im Gesundheitswesen zu beschleunigen, wurde am 7. November 2019 das Digitale-Versorgungsgesetz (DVG) im Bundestag beschlossen. Es schafft die Rechtsgrundlage für den Anspruch der Versicherten auf die Versorgung mit digitalen Anwendungen und rückt Telemedizin in den Mittelpunkt. Die Weichen sind also gestellt. Doch rollt der Zug in die richtige Richtung?

Wie weit ist die digitale Transformation im Gesundheitswesen?

Der Zug entgleist zwar nicht, aber er hat auch noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen. Der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“, zum vierten Mal von der Deutschen Telekom in Auftrag gegeben, bescheinigt dem Healthcare Markt zwar in den letzten Jahren deutlich aufgeholt zu haben. Doch leider hat sich der Digitalisierungsindex des Gesundheitswesens im Vergleich zum Vorjahr um lediglich einen Punkt auf 55 von 100 erreichbaren Punkten verbessert. Damit landen Träger und Einrichtungen des Gesundheitswesens im Vergleich aller Branchen nur im Mittelfeld.

Wie können MedTech-Hersteller die Digitalisierung gestalten?

Die goldenen Zeiten in der Medizintechnik scheinen passé. Und das, obwohl Deutschland beim Wachstum in dieser Branche weltweit auf Platz 2 liegt und 32 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Die Branche kämpft mit großen Herausforderungen wie dem Wandel ihrer Geschäftsprozesse, der EU-Medizinprodukte-Verordnung, die Innovation erschwert, dem globalen Wettbewerb und dem Eindringen fachfremder IT-Giganten in den Markt, oder der Daten und Cyber-Security. Die Digitalisierung gelingt:


•    Wenn sich MedTech-Unternehmen digital ausrichten und von altbewährten Geschäftsmodellen verabschieden.
•    Wenn sie Antworten auf die Fragen für technische Standards, einheitliche Schnittstellen und IT-Infrastruktur finden.
•    Wenn sie es schaffen, Innovation künftig stärker als zuvor Daten- und Softwaregetrieben zu gestalten.
•    Wenn sie das digitale Mindset in ihrer Unternehmenskultur verankern und die Mitarbeiter dabei mitnehmen.
•    Wenn sie sich starke Partner suchen, die sie auf dem Weg der digitalen Transformation begleiten.

Wie kann E-Commerce medizintechnische Hersteller, Fach- und Großhändler unterstützen?

Wir vertreten die These, dass der Schlüssel für die brennenden Themen im Gesundheitswesen in mehr Digitalisierung liegt. Und wir sehen, dass sich die Herausforderungen sowohl auf Hersteller- als auch Anbieterseite von Gesundheitsdienstleistungen ähneln. Wir glauben fest daran, dass E-Commerce ein wichtiger Baustein ist, um die Digitalisierung von MedTech-Unternehmen und Krankenhäusern voranzutreiben. Mehr noch, er hat das Potenzial, den digitalen Wandel signifikant zu beschleunigen.

Zahlreiche Unternehmen, Vereine und Verbände im Gesundheitswesen machen es bereits vor. So etwa der Großhändler und Hersteller Servoprax, der Fachhändler Praxisdienst, der Blutspendedienst des Bayrischen Roten Kreuzes, der Medizintechnik-Hersteller inomed oder der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. – kurz bpa.

 

Alle diese Anbieter haben es geschafft oder arbeiten noch daran, mit E-Commerce:

+ neue Zielgruppen zu erschließen,
+ eine über die Jahre gewachsene IT-Infrastruktur im Unternehmen zu modernisieren,
+ die IT-Systeme miteinander zu vernetzten,
+ den internen Datenaustausch zwischen den Systemen zu beschleunigen,
+ gewachsene Prozesse im Unternehmen zu digitalisieren
+ und an vielen Stellen ein Plus an Effizienz, Automatisierung und Kundennähe herzustellen.

 

Am meisten profitiert die Beschaffung der Krankenhäuser und Arztpraxen vom E-Commerce. Diese unterliegt einigen Besonderheiten. Hier spielen Spezifika wie Steuern, Gesetze und Vergaberechte eine Rolle, sowie auch Regelungen zur Finanzierung. Außerdem ist der Arbeitsalltag in Praxen und Kliniken stressig. Für den Einkauf von Medizinprodukten bleibt wenig Zeit. Diese Umstände grenzen den Einkauf im Gesundheitswesen deutlich von dem in anderen Industrien ab. Gerade wegen dieser komplexen Strukturen birgt E-Commerce in dieser Branche großes Potenzial. Dringend benötigte Hilfsmittel, alltägliches medizinisches Zubehör oder Medizingeräte können schnell, zeitsparend und kosteneffizient beschafft werden. Bisher setzen allerdings nur 44% aller Einrichtungen auf E-Procurement und E-Commerce.

Fazit: Das kann Digitalisierung leisten?

Die Gesundheitswirtschaft ist ein dynamischer Markt mit enormem Potenzial in Sachen Digitalisierung. Die Themen sind vielfältig. Die MedTech-Branche in Deutschland ist trotz aller Herausforderungen eine starke Industrie. Der gemeinsame Nenner von Gesundheitswesen und MedTech-Branche liegt nicht nur in dem, was sie tun - nämlich die Patientenversorgung gewährleisten - sondern auch in der Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien.

E-Commerce treibt die digitale Transformation voran, weil er sie bedingt. Nicht nur bei medizintechnischen Herstellern, Groß- und Fachhändlern, sondern auch in Krankenhäusern, Sanitätshäusern und Arztpraxen. Um die Wirtschaftlichkeit von Einrichtungen und Lieferanten zu verbessern, muss das Beschaffungsmanagement so effizient wie möglich gestaltet sein. Hierzu können MedTech-Hersteller mit E-Commerce-Lösungen signifikant beitragen und in Form von einer nachhaltiger Kundenbindung und steigenden Umsätzen selbst davon profitieren.

Für die Kundenbindung ist eine E-Commerce-Lösung heute unerlässlich. Um Ärzte, Pflegepersonal und Einkäufer auf allen Kanälen und an jedem Touchpoint zu erreichen, bedarf es einer Omnichannel-Strategie. Diese hilft, den Kunden besser zu verstehen und individuell bedienen zu können.

E-Commerce ist nicht zwangsläufig ein Shop mit einem Warenkorb und ein Checkout-System. Es gibt unzählige, denkbare Szenarien, die Hersteller und Gesundheitseinrichtungen für sich nutzen können. Vom klassischen Shop über Kommunikationsportal, Online-Katalog, Showroom, Beratungs- oder Wissensplattform ist alles möglich. Hier ist Fantasie gefragt.

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