Update in der Krise

Update in der Krise - aus Händlersicht

Ein Erfahrungsbericht aus Händlersicht, Teil 2

Von Oliver Richter, CTO, EOD European Online Distribution GmbH

Seit ca. 12 Wochen befinden wir uns nun in dieser außergewöhnlichen Situation. Wer meinen Blogartikel gelesen hat, weiss, welche Maßnahmen wir als Online-Händler getroffen haben, um dieser Krise zu begegnen.

  • Haben unsere Aktionen gegriffen?
  • Welche Maßnahmen sind dazu gekommen?
  • Funktioniert Home-Office?
  • Wieviele Covid-19-Fälle gab es?  

Es wird Zeit für ein Update

Die beste Nachricht zuerst: Es gibt bislang nicht einen einzigen bestätigten Covid-19-Fall in unserem Unternehmen! Ich gehe davon aus, dass diese hervorragende Bilanz auf unsere sofortigen Maßnahmen aber natürlich auch auf den bemerkenswerten Einsatz unserer Mitarbeiter zurückzuführen ist. 

Unser Einkauf hat alle Hebel in Bewegung gesetzt um in der Zeit, in der Gesichtsmasken weltweit Mangelware waren, einen großen Posten für unsere Mitarbeiter zu sichern. So hatten wir bereits sehr früh die Möglichkeit, unsere Kollegen damit zu versorgen. Seitdem besteht Maskenpflicht in den Büros, der Logistik und natürlich auch in unseren Ladengeschäften.

Das ist erst einmal eine merkwürdige Situation, wenn man sich in Meetings maskiert gegenüber sitzt oder immer erst mal seine Maske aufsetzt, wenn man von draußen in die Büros eintritt. Ich denke jedoch, dass sich die meisten bereits an die neue Normalität gewöhnt haben, wenngleich jeder hofft, dass wir irgendwann mal wieder zum Status vor Corona zurückkehren können und dann unsere Begegnungen in den Pausen und während der Arbeitszeit nicht vom Abstandhalten geprägt sind.

Gegen den Trend: Neueröffnung zweier Ladengeschäfte

Wir sind es als Unternehmen gewohnt, auf sich ständig ändernde Anforderungen flexibel zu reagieren. Man könnte das fast schon als DNA der EOD bezeichnen. Nicht umsonst haben wir von Anfang an auf ein breites Sortiment unterschiedlichster Branchen wert gelegt. Somit haben wir in der Vergangenheit immer wieder auch saisonale Schwankungen oder Einbrüche in Bereichen ausgleichen können. Neben Voice over IP (Telefone, Konferenzsysteme) und Wellness & Gesundheit setzen wir jedoch seit Jahren immer stärker auf den Fashion-Bereich. Die Schließung unserer Barfußschuh-Läden in der Krise war deshalb durchaus eine schwierige Situation für uns, die sich nicht so einfach kompensieren ließ, weil natürlich auch die anderen Branchen Einschnitte zu verzeichnen hatten. 

 

Da wir jedoch sehr an das Thema Barfußschuhe glauben, weshalb wir im letzten Jahr die eigene Marke GROUNDIES launchten, arbeiteten wir auch in dieser Zeit mit Vollgas an unseren Konzepten weiter. Herausgekommen sind zwei neue Ladengeschäfte, die wir unter dem Titel "Park Barefootwear" im letzten und diesem Monat an den Standorten Lüneburg und Köln eröffnet haben.

Für diese Läden und für alle weiteren Park-Barefootwear- sowie reinen GROUNDIES-Stores wurden komplett neue Ideen entwickelt, wie wir als neue Barfußschuh-Marke auftreten wollen, um den interessierten Kunden ein authentisches Barfuß-Erlebnis zu bieten.

Homeoffice & Verstärkung  - lohnende Investitionen

Wie bereits im letzten Blogartikel beschrieben, war es unser größtes Anliegen gleich zu Beginn der Situation unsere Mitarbeiter schnellstmöglich "Homeoffice-tauglich" zu machen. Dazu wurde einiges an Hardware angeschafft und man kann nun sagen, dass sich die Investition gelohnt hat. Weder mussten wir auf Mitarbeiter verzichten, noch gab es bislang Kurzarbeit. Im Gegenteil - aktuell verstärken wir unsere Logistik und auch weitere Bereiche des Unternehmens mit neuen Kollegen. Darüber freuen wir uns sehr!

Logistik 2.0 - alles dreht sich!

Da wir mit unseren Barfußschuhen auch den weltweiten Markt erobern wollen, wurde die anstehende neue Multi-Carrier-Lösung nun implementiert. Weiterhin versenden wir palettenweise Schuhe ins amerikanische Amazon-Lager und bereiten uns gerade auf die Verdopplung unserer Lagerfläche vor. Bis Ende des Jahres sind diverse Prozessoptimierungen geplant - wir nennen das Projekt intern "Logistik 2.0". Also auch hier wird es nicht langweilig!

Fazit: Ein Stückchen Normalität

Bei allem Stress und auch den Umsatzeinbußen durch Ladenschließungen und in der Situation doch eher zurückhaltenden Kunden, ist es uns gelungen, ein Stückchen Normalität zu bewahren. Wenn ich Freunde und Bekannte in meinem Umfeld betrachte, so gab es an vielen Stellen deutlich größere Beeinträchtigungen als bei der EOD. Unsere hochmotivierten Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass wir bis hierhin ganz ordentlich durch diese Krise gekommen sind. Wir sind uns jedoch auch bewusst, dass uns diese Situation und auch die Nachwirkungen noch länger begleiten werden. 

Wir sind jedoch gewappnet!

AUTOR:

Oliver ist Agiler Enthusiast sowie Coach und arbeitet als CTO in einem Freiburger Handelsunternehmen. Die EOD GmbH betreibt eine OXID Enterprise Edition mit Shops unterschiedlicher Sortimente sowie deutschlandweit Ladengeschäfte für Barfußschuhe.

Quote: Nichts in meinem Arbeitsleben hat mich je so beeindruckt, wie zu erleben, welche Energie von einem Team ausgehen kann, das selbstsicher mitteilt - Wir schaffen das!

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